Dienstag, 15. Mai 2007
Großraumbüros: Jeder sieht, hört und kontrolliert alles
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Wiesbaden (news-ticker) – Der Wiesbadener Journalist und Buchautor Ernst Probst macht mit seinen Aphorismen über Großraumbüros keinen Hehl daraus, dass er solche Räumlichkeiten verabscheut:
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Großraumbüros belästigen Augen und Ohren.
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Großraumbüros erlauben Einblicke, die man gar nicht haben will.
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Großraumbüros ermöglichen totale Kontrolle.
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Großraumbüros fördern Pressionen und Depressionen.
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Großraumbüros freuen Arbeitgeber und nerven Mitarbeiter.
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Großraumbüros im Film sind Schauplätze für Stars mit großen Gagen, in Wirklichkeit ist das ganz anders.
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Großraumbüros, in denen der Chef mit seinen Mitarbeitern sitzt, sind für letztere die Hölle.
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Großraumbüros machen es möglich: jeder sieht, hört und kontrolliert, was ihn eigentlich gar nichts angeht.
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Großraumbüros sind oft Albträume am helllichten Tag.
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Großraumbüros sind Brutstätten für Mobbing.
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Großraumbüros sind Bühnen für Selbstdarsteller.
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Großraumbüros sind Erfindungen von Bossen, die ihren Mitarbeitern nicht trauen.
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Großraumbüros sind Manegen, in denen Menschen leiden.
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Großraumbüros sind moderne Folterkabinette.
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Großraumbüros sind nicht für große Gedanken, sondern für kleine Gehälter bestimmt.
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Großraumbüros sind von außen am schönsten.
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Großraumbüros töten die Privatsphäre.
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Großraumbüros werden nicht aus edlen Motiven eingeführt.
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Großraumbüros werden von denen am meisten geliebt, die nie dort arbeiten müssen.
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Großraumbüros werden von Leuten befürwortet, die in Einzelbüros residieren.
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Ernst Probst gab zusammen mit seiner Ehefrau Doris Probst die Taschenbücher „Der Ball ist ein Sauhund. Weisheiten und Torheiten über Fußball" und „Worte sind wie Waffen. Weisheiten und Torheiten über die Medien" heraus. Bestellungen bei: http://www.buch-shop-mainz.de
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Nachteile von Großraumbüros: Immer auf dem Präsentierteller
Überall dort, wo zahlreiche Menschen zusammen arbeiten müssen, herrscht meistens ein emsiges Treiben und eine starke Geräuschkulisse. Großraumbüros haben deshalb häufig gravierende Nachteile für die Gesundheit der Beschäftigten. Vielfach können der Lärm, das Raumklima und die Beleuchtung nicht nach den Bedürfnissen des einzelnen Mitarbeiters bzw. der Mitarbeiterin beeinflusst werden. Schlecht geplante oder gewartete Klimaanlagen bewirken, dass die Grenzwerte für die Lufttemperatur, relative Luftfeuchte und Luftgeschwindigkeit nicht eingehalten werden. Oft entsteht Zugluft. Je weiter sich die Arbeitsplätze im Rauminneren befinden, um so mehr sind die Mitarbeiter/innen auf künstliche Beleuchtung angewiesen.
Mitarbeiter/innen werden nachweislich schon durch Geräusche ab 40 dB (A) gestört, wenn sie anspruchsvolle Aufgaben mit hoher Konzentration durchführen oder Gespräche gut verstehen müssen. Nach Ansicht von Experten sollte ein Wert unter 40 dB (A) erreicht werden. Erreicht wird dies vor allem durch eine schalldämmende Ausführung von Decken, Wänden, Fußböden und Möbeloberflächen. Schalldämpfende Stellwände sorgen für weniger Lärm und bieten zudem Sichtschutz.
In Großraumbüros wirkt sich neben der verstärkten Belästigung durch Lärm auch die visuelle Ablenkung sehr störend aus. Beides erschwert ein ungestörtes und konzentriertes Arbeiten. Als weitere Belastungsfaktoren gelten begrenzte Möglichkeiten zur individuellen Arbeitsplatzgestaltung und die ständig mögliche soziale Kontrolle, die eine Privatsphäre kaum zulassen.
Großraumbüros, in denen mehrere hundert Beschäftigte untergebracht sind, werden heute von Fachleuten sehr negativ beurteilt. Neue Bürokonzepte, wie etwa das Kombibüro, erlauben viel besser die Verbindung von Kommunikation und Konzentration.
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